Kulturteilhabe in ländlichen Regionen
Museen und Audience Development in der migrantischen Comnunity der ländlichen Regionen. Erkenntnisse aus den Untersuchungen im Raum Siegen-Wittgenstein.
Mit Hilfe des Integrationsrates der Stadt Siegen wurden von den Vereinsmitgliedern Menschen mit Migrationshintergrund zu den Museen in Siegen und Umgebung befragt. Die Ergebnisse der Befragung stellte Natalia Neumann in ihrer Masterthesis „Museen und Audience Development in der migrantischen Community der ländlichen Regionen. Erkenntnisse aus den Untersuchungen im Raum Siegen-Wittgenstein.“ vor.
Die Kernthese der Forschungsarbeit lautet: Wenn die Museen der ländlichen Regionen das Kulturnutzungsverhalten bezüglich der Museumsangebote und die Bedürfnisse der Menschen mit Einwanderungsgeschichte nach kultureller Bildung und Erlebnissen kennen, können sie ein erfolgreiches interkulturelles Audience Development implementieren, und somit die Attraktivität der ländlichen Region als Arbeits- und Wohnort erhöhen.
Im Rahmen der Arbeit wurden 80 Menschen mit Migrationshintergrund befragt. Die quantitative Befragung erfolgte mit einem schriftlichen Fragebogen, der sowohl in Papierform als auch als Online-Variante angeboten wurde. Nach der Auswertung der Befragung wurden 6 Interviews mit den Vertretern der Zielgruppe geführt. Um die Heterogenität der Zielgruppe abzubilden, wurden die Personen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund und im unterschiedlichen Alter ausgesucht. Es handelte sich um eine teilstandardisierte Befragung mit einem Leitfaden-Interview. Dabei waren die Formulierungen und Reihenfolge nicht vorgegeben.
Die Studie hat gezeigt, dass die befragten Menschen mit Migrationshintergrund kulturell interessiert sind und sich bemühen, die Museumsbesuche in ihre Freizeit zu integrieren. Sie kennen die Museumslandschaft der Region, besuchen aber in der Regel nur die Museen in der zentralen Lage. Die befragten Personen wären bereit, auch die Museen in den peripheren Teilen des Kreises zu besuchen, vorausgesetzt die Ausstellungen und Veranstaltungen sind für sie interessant und haben Neuigkeitscharakter.
Gewinnung der neuen Besuchergruppen und Bindung der bekannten Besucher ist eine Aufgabe, die komplexen Lösungen bedarf und jedes Museum betrifft. Diese gemeinsame Aufgabe kann am besten in Kooperationen und Netzwerken der Museen gelöst werden. Starke Netzwerke zwischen den Kulturorganisationen unterstützen die kulturelle Infrastruktur der Region und machen sie dank vielfältigem kulturellem Leben attraktiver für Fachkräfte und Investoren. Bildung einer Community der kulturellen Einrichtung beeinflusst positiv nicht nur die Besucherzahlen, sondern stärkt das Gemeinschaftsgefühl und erfüllt das Versprechen der gesellschaftlichen Teilhabe.